Jiu-Jitsu die "sanfte Kunst"

Budosportarten gibt es in vielschichtiger und in einer für alle Begehrlichkeiten verwendbaren Ausprägung.
So z.B. Judo, Karate, Aikido, Taekwon Do, Hap Ki Do etc. Die Liste lässt sich beliebig erweitern, jedoch reduziert sich bei genauer Betrachtung vieles Neue doch wieder auf die alten Kampfkünste.

Jiu-Jitsu bildet hier, neben anderen, jedoch eine gelungene Kombination im Reigen der traditionellen Kampfkünste. Es beinhaltet Schläge, Tritte und Fauststöße welche im Karate beheimatet sind, es beinhaltet Würfe, Hebel- und Würgegriffe aus dem Judo sowie Würfe und Hebel die im Aikido zu finden sind. Es werden Abwehr- und Kontertechniken gegen unbewaffnete sowie auch gegen bewaffnete Angreifer trainiert. Das Prinzip "Siegen durch Nachgeben" ist hier ein wesentliches Ziel.

Warum sollte sich ein Budoka für Jiu-Jitsu entscheiden?

Welche Kampfkunst der Trainierende bevorzugt ist individuell seinem Gusto überlassen. Es ist jedoch ein Irrglaube, dass die eine Sportart gefährlicher, effektiver oder einfach besser ist als die andere. Jiu-Jitsu ist hier keine Ausnahme.
Auch sollte sich der Interessierte nicht davon beeindrucken lassen welche der Kampfkünste gerade in den Medien favorisiert wird.

"Eine Kampfkunst ist immer nur so gut wie der, der sie betreibt"

Die Entscheidung kann demnach nur auf Basis der eigenen Wünsche und Vorstellungen erfolgen. Wer Freude an ganzheitlichem (Körper und Geist) Training hat, sich nicht auf eine bestimmte Sportart (Karate, Judo usw.) festlegen will, seine motorischen Fähigkeiten verbessern will, gerne mit Partnern trainiert und durch Selbstverteidigungskenntnisse sein Selbstvertrauen stärken will, ist im Jiu-Jitsu sicherlich gut aufgehoben.

Was sollte der Interessierte bei seiner Wahl berücksichtigen? Jiu-Jitsu ist kein Kampfsport sondern eine Kampfkunst. Anders als in konventionellen oder auch neueren Kampfsportarten werden keine Wettkämpfe abgehalten. Ausnahmen bilden Wettkämpfe bei Kindern, das s.g. "Random Attack". Hier werden Angriffe und Abwehren vorgegeben und nur die Form der Ausführung wird bewertet. Es gibt insofern keinen freien "Schlagabtausch". Das Jiu-Jitsu versteht sich somit als reine Selbstverteidigung. Jiu-Jitsu stammt aus Japan. Es ist demnach unabdingbar sich auch mit der Tradition und den Gepflogenheiten dieses Kulturkreises zu befassen. Dies gilt übrigens für alle Budosportarten in gleichem Maß.

Muß ich besondere Voraussetzungen erfüllen?

Eindeutig nein!
Es gilt jedoch, wie bei allen sportlichen Betätigungen, ein vorheriger Arztbesuch ist anzuraten. Gibt der Arzt sein OK, dann steht dem Spaß nichts mehr im Wege. Denn darum geht es in erster Linie!!!
Freude an Bewegung und Training in der Gruppe.
Ob Jiu-Jitsu die richtige Wahl ist, wird sich nicht in der ersten Trainingsstunde offenbaren. Vielmehr sollte ein Probetraining absolviert werden. Wenn man sich nicht sicher ist, dann auch ein Zweites!!!
Oberste Maxime ist jedoch: "Der Weg ist das Ziel"

Anmerkungen

Dass jeder Bodoka in seiner Laufbahn irgendwann den schwarzen Gürtel tragen will liegt in der Natur der Sache. Auch der "Dan-Träger" sollte sich dann noch als Schüler verstehen, allerdings auf anderem Niveau. Dass der Europäer anders trainiert als derjenige im Mutterland ist ebenfalls klar. Jedoch muß jeder, der diesen Sport mit einer gewissen Ernsthaftigkeit betreibt, wissen, dass nicht die Gürtelfarbe entscheidet wer ein Meister ist. Dan-Träger gibt es viele, Meister nur wenige! Der Gürtel dient dazu den Gi (Anzug) zusammen zu halten. Das individuelle Können entscheidet über die Graduierung. Ständiges lernen und verfeinern der eigenen Technik muß das Ziel sein. Das Erleben der Verbesserung der eigenen Technik belohnt dann aber auch für die Anstrengungen. Abschließend kann gesagt werden, dass Jiu-Jitsu eine "runde Sache" ist.